2020: Der erste Rennbericht
Lange war kein Stern am Horizont zu sehen. Doch jetzt komme ich direkt mit einem Blog zu meinem ersten Triathlon-Wettkampf an dem ich teilnehmen durfte. Und durfte ist wohl der einzig passende Ausdruck in diesem sehr spannenden Jahr.
Viele haben die Saison genutzt, um an ihren Schwächen zu arbeiten. Andere haben mal ein Jahr Pause gemacht. Ich habe einfach mal 10 Wochen unfreiwillig Pause gemacht. Natürlich nur um jetzt im Herbst bei jeder Dorf, Wald und Wiesen Veranstaltung anzugreifen (Ironie).
Wie das gelaufen ist könnt ihr jetzt hier lesen.
3Muc: Flashback zu 2016
Das Rennen an der Ruderregatta in München war mein 5ter Triathlon überhaupt. Als es in 2015 für mich anfing, stand das Rennen relativ schnell auf meinem Plan. Mein erstes mal auf der Sprintdistanz in München dauerte 58.53. Bei meinem zweiten Start ein Jahr später hatte ich mich auf 54.01 verbessert und um 2 Sekunden das Rennen gewonnen. Dabei wusste ich bis zur Siegerehrung nicht von dem Sieg. Denn das Format in München war schon immer von mehreren Startgruppen geprägt. Startest du in der ersten Gruppe wartest du nach einem All-Out Sprint auf die zweite Gruppe. Bist ud in Gruppe Zwei rennst du der vermuteten Zeit aus Gruppe 1 hinterher (welche meistens aber noch nicht im Ziel war).
Auch in 2020 war das Rennen kein Athletin gegen Athletin Rennen. Es ging in Einzelstarts über den Laufsteg ins Wasser. Am Start stand eine lange Schlange von 300 Athleten. Die Startreihenfolge sollte 1,3,7 und dann 2,4 usw usw sein. Genau daran halten mussten wir uns nicht. Also ging ich ungefähr an Position 30 ins Wasser. Mein erstes Tagesziel war ein kleiner Kick für mich: Den ersten Athleten noch auf den 30m Steg zu überholen. Und darauf habe ich mich etwas zu sehr fokussiert und direkt vergessen die Uhr vor dem Start zu drücken. (Was nicht auf Strava steht ist nicht gemacht 😉 ).
Feeling the Race-Feeling
Den Fauxpas merkte ich nach ein paar Metern im Wasser. Also zwei Drücker auf der Uhr und weiter ging es. Denn Das Tempo wollte ich von Anfang an richtig hoch halten. Etwas komisch war es mit einer großen Menge zu Schwimmen. Selbst in den kleinen Freibädern hatte ich dieses Jahr doch gut Platz. Die Orientierung zur Boje und auch die um die anderen Athleten herum hat wieder richtig Spaß gemacht.
Vor dem Rennen hatte ich mit ein paar Athleten gesprochen, welche „endlich“ ihren ersten Triathlon machen konnten. Deren Haupt-Angst kam beim Schwimmen. Und da viele Neulinge dabei waren, wollte ich nicht wie in Liga 2 vollkommen drauf prügeln. Ich habe so gut es ging versucht um die anderen Starterinnen herumzuschwimmen. Ich hoffe, dass mir das gelungen ist und alle ein gutes Schwimmen hatten.
Ich hatte es auf jeden Fall. Ich habe mich richtig gut gefühlt. Neue Schwimmbrille, Liga Einteiler und super angenehmes Wasser (ohne Neo) machten die Sache noch besser. Insgesamt waren 3 Bojen auf der Strecke bevor es wieder auf einen Steg zur Wechselzone ging. Nach 6min09 war ich an der Zeitmessung vor der T1.
Hartwig Thöne war als Moderator an der Strecke und kündigte mich laut an. Da kommt der Puls dann nochmal mehr: Wie ging das wechseln nochmal? Was muss ich alles anziehen? Schauen die aus der zweiten Startgruppe jetzt alle auf mich?
Badekappe weg, Startnummer um, Helm auf
Viel mehr als die drei Sachen waren es auch gar nicht in der ersten Wechselzone. Der Rest war bereits am Rad. Also los ging es.
Die Runde an der Regatta ist fast 5km lang und führt perfekt flach hoch und runter. Viel Spektakel war also nicht zu erwarten auf den vier Runden. So war es auch. Puls war vom Schwimmen direkt noch da. Die Beine waren etwas müde, aber trotzdem konnte ich auf die Strecke knapp 310 für 27 Minuten halten. Die Ansage von meinem Trainer war, dass ich die Antritte nach den Kurven nicht über 400 Watt knallen sollte. Der Rest war um die Schwelle zu fahren. Die 4 Kurven je Runde und die kurze gerade an den Kopfenden haben schon etwas am Schnitt gezogen. (Ausrede für den Watt-AVG :D)
Die neue Laufform testen
Seit meinem 10er in unter 34 Minuten habe ich das Gefühl, dass meine Laufform deutlich besser ist als in den vergangenen Jahren. Das wird sicher nicht an den 10 Wochen Laufpause liegen, oder?
Das Radfahren war deutlich kurzweiliger als der Lauf der folgte. Denn ich ging mit etwas Seitenstechen auf die 2 mal 2.4 Kilometer Runde. Das hat mich auf der Strecke am Anfang etwa 5 Sekunden pro KM gekostet, schätze ich. Nach der ersten Runde kamen auch die nächsten Athleten auf die Strecke. Zum Glück, denn ohne wäre ich wohl weiter mit 3.30 gerannt. Genau als ich an der T2 vorbei gelaufen bin, kam ein anderer junger aus der Wechselzone. Das schöne war: Er klemmte sich direkt an mich dran und wollte den Schnitt mitlaufen.
Alleine, dass jemand hinter mir war, gab doch ein ganz anderes Race Feeling. Das Seitenstechen wurde etwas besser. Aus 3.30 wurde 3.20 und aus einem müden Laufschritt wurde Racing. Kurz vor mir war auch mein Kumpel, mit dem ich nach München gefahren bin. Also in 2km wollte ich den dann schon noch einholen. Es war knapp aber ein paar Meter vor dem Ziel auf meiner zweiten Runde war ich dann vorbei. Wie viel andere Menschen im Rennen und um dich herum doch bringen.
Und schnell ist es wieder vorbei
Im Ziel standen dann 49 Minuten und 16 Sekunden. Auf meiner Uhr fehlten somit nur 15 Sekunden die ich nicht gestoppt hatte. Sorry Coach 😀
Danke an das Team des 3muc Triathlon die unter den Strengen Auflagen das Rennen möglich gemacht haben. Für mich und ich schätze für viele andere auch, war es einfach schön zu starten. Leider hatte ich am Sonntag für die Olympische Distanz mit den Bayrischen Big Guns keine Zeit. Aber es scheint, dass dieses Jahr doch noch ein paar Rennen kommen.
Für mich geht es am 12 und 13.9 in Wien beim King of Vienna weiter. Das Format: Samstag Sprint, Sonntag Olympisch. Jetzt habe ich noch eine Woche mich auf das Rennen vorzubereiten. Mal sehen was ich dann raushauen kann. Ich freue mich richtig, auch wenn es von Augsburg nicht ganz so nah ist wieder 3Muc Triathlon. Um den Wendler zu zitieren: „EGAL“. Hauptsache ein paar Rennen in diesem Jahr.