Danksagung zum Start
First things first: Vielen, vielen Dank für die ganzen Glückwünsche auf den verschiedenen Wegen an mich. Freut mich sehr, dass ich euch begeistern kann und hoffentlich auch weiter begeistern werde. Dann vielen Dank an den netten Kollegen aus Österreich, denn ich habe jetzt einen Wikipedia-Eintrag über mich. Zwar ein paar kleine Korrekturen machen müssen, aber das war gestern ein sehr lauter Lacher in der Wohnung.
Dann natürlich Danke an meinen Coach und meine Trainingspartner. Vor allem durch Sie bin ich erst zu der Leistung gekommen. Der eine hat am Sonntag beim 70.3 auch selbst abgeliefert und sich für Taupo qualifiziert. Danke an jede/n der/die Daumen gedrückt hat. Hat auf jeden Fall geholfen und mental bringt es bei jedem Rennen mehr, wenn ich weiß, dass im Hintergrund viele auf mich und meine Leistung blicken. Natürlich auch gewissen Druck, welcher mich derzeit von Rennen zu Rennen schneller macht.
Und natürlich Danke für die Komplimente zu meiner Leistung. Und damit will ich in die Race Berichterstattung einsteigen. Los geht’s, Viel Spaß beim Lesen.

Radstrecken-Check
Wir, also Fan-Tross, Groupies (wie mein Dad sagt) und ich sind bereits eine Woche vor dem Rennen in Tallinn angekommen. Somit hatte ich genug Zeit die ganze Strecke einmal zu fahren, im Harku-See zu schwimmen und die Laufstrecke abzuchecken. Viel „Training“ war es nicht mehr und die Arbeit hatte ich bereits die Wochen und Monate seit November gemacht. Nur eine ernsthafte Einheit mit 2×45 Race Pace auf der Radstrecke stand noch an. Trocken und wenig Wind waren die perfekten Bedingungen für knapp über 40kmh auf der sehr flachen Strecke. Dass es 6 Tage später von unten und oben Nass wird, war selbst aus dem Wetterbericht noch nicht ganz raus zu lesen. Aber das Setup und die Form für ein schnelles Radfahren waren da.
Beim Fahrradsetup habe ich mir aber noch eine kleine Option beim Vorderrad offengelassen. Ich habe mein 50mm Vorderrad mitgenommen, damit wir eine Wechseloption haben. Denn Küstenregionen sind ja durchaus beliebt für den unbeliebten Gegner der Radfahrenden: Wind. Entsprechend hatten mein Trainingsbuddy und ich ein Arsenal an Rädern mit dabei: 50 und 80mm für vorne und hinten und dazu noch 2 Scheiben. Nachdem der Wetterbericht aber keine Besserung für Samstag und konstanten Nord-Ost Wind mit 60kmh Böen angezeigt hat, habe ich mich schon Donnerstag für 50mm vorne und Scheibe – wie auf dem Bild zu sehen – entschieden.

Die Woche vor dem Ironman
In der Woche vor dem Rennen stand also Sightseeing, Museum und gemütlich Essen gehen auf dem Plan. Die Nervosität stieg von Tag zu Tag, aber mehr bei meinen Begleitern als bei mir. Nachdem ich vor dem Rennen am Walchsee sehr aufgeregt und noch nervöser war, bin ich in Tallinn mit viel Selbstbewusstsein unterwegs gewesen. Die Form ist da. Das einzige was passieren könnte sind Materialdefekte oder krank zu werden. Entsprechend war mein Fokus darauf genug zu schlafen und das Material in perfekten Pre-Race Zustand zu bringen.
So vergingen die Tage schnell und am Mittwoch hatte ich meinen zugeteilten Slot zum abholen der Startunterlagen. Beim Rennen konnte auf zwei Arten die Startberechtigung gelöst werden: Zertifikat über Impfung oder Genesung, welche für den gesamten Rennzeitraum Zutritt zu dem Gelände gewährt oder Tests, welche je nach Art 48 oder 72 Stunden Zutritt gegeben habe. Der und die Eine mussten also noch in Estland Tests machen für das Rennen am Sonntag.
Ansonsten stand das Rennen an vielen Stellen unter dem Motto „Corona ist vorbei“. Zur Sicherheit habe ich, wie geschrieben, um nicht Krank zu werden, die Maske öfters aufgelassen als den Regeln erforderlich. Ich glaube, dass sich dies auch in meinem weiteren Alltag etablieren wird.

Wechselzonen Check In Vorbereitung
Der Startrucksack war etwas spartanisch ausgestattet: Die Aufkleber für Rad, Helm und Wechselbeutel, keine Tattoos (auch okay so), Startnummer und 5 Beutel. Wechselzone 1, 2 und nach dem Rennen und dazu noch je ein Beutel für „Special Needs“ auf dem Rad und beim Laufen. Und hier war meine größte Pre-Race Sorge: Was wenn mein Beutel auf der Radstrecke mit den Carbs für Runde 2 nicht ankommt? Dann hätte ich 225 Gramm Carbs zu wenig auf der Radstrecke und wäre auf die Gels und Falschen an den 30km auseinander liegenden Verpflegungsstationen angewiesen.
Aber auch hier hat am Race-Day alles geklappt. In Summe hatte ich also am Freitag mein Fahrrad in der Wechselzone am See, meine Laufklamotten bereits nach Wechselzone 2 gebracht und eine kleine private Pasta-Party im AirBNB.
Bevor es zum Rennen geht noch meine „Spezial“ Packliste für die Langdistanz, da wir am Tag vorher bereits unsere Laufsachen abgeben mussten. Der Wechselzone 1 Beutel hatte Helm, Startnummer, 3 Gels und Brillenputztuch für das Helmvisier. Spannender war Wechselzone 2: Ich habe meine Laufschuhe inklusive Socken in einen dünnen Müllbeutel gesteckt und diesen mit Tape zugeklebt. Die Wetterprognose für den Race-Day war ja sehr bescheiden. Da sollten meine Schuhe nicht direkt die ganze Zeit im nassen Beutel liegen. Neben der Schuh-Mülltüte hatte ich dann noch meine GU-Gelflasche mit 5 Gels und minimal Wasser, 3 Gels zusätzlich, ein Handtuch für die Füße, Cap und Sonnebrille und falls ich mich gegen die Cap entscheide ein Stirnband eingepackt. In Summe also ganz schön viel im Beutel. Das ich die Hälfte im Beutel vergesse, schreibe ich dann im nächsten Blog, wenn es um das Rennen geht.