2017 war ein Highlight Jahr für mich. eines dieser geilen Lights war das Rennen in Ingolstadt, weil ich dort zum ersten mal komplett meine Form beweisen konnte. Und sogar ein wenig Absahnen durfte. Den Rückblick auf Ingoldorf findest du ihm folgenden Blog:
Zurück beim Triathlon Ingolstadt
Nervös: Immer ein wenig
Punkt 10.30 sprangen die schnellen Schwimmer in den Baggersee.
Auf Gehts, Ab Gehts, 1500 Meter Schwimmen. Bis zur ersten Boje war ich in einer größeren Gruppe mit einem guten Tempo unterwegs. Das waren circa 400 Meter. Danach ging es ziemlich einsam mit einem weiteren Schwimmer nach vorne. Der Kollege zog immer etwas nach rechts von der Ideallinie. Also habe ich immer nach den Bojen 100 Meter an der Hüfte mitgepaddelt. Dann wieder gerade aus weiter. Da er etwas besser als ich war, hatten wir uns an den Bojen immer wieder getroffen. Nach 19.58 bin ich ziemlich weit vorne schon aus dem Wasser gestiegen. Sah bestimmt so aus, wie damals Haily Berry in James Bond.
So grazile wie Haily Berry war ich dann aber in der Wechselzone nicht mehr. Neo Runter gerissen, Brille aufgesetzt, Zeitchip nochmal fest gezogen (hatte das Gefühlt der Fällt gleich ab), Helm rauf, Startnummer rum. Dann erstmal den Po etwas locker gemacht auf den ersten 2 Radkilometern. Das Stück “Strasse” ist sehr schlecht und dort auch noch die Schuhe anziehen, war sportlich. Aber nach der Kurve auf die Baggersee-Strasse ging es ab. Einmal am Biergarten vorbei und hoch auf die Hauptstrasse. Noch 38 Kilometer vor mir und mehr als 99% aller Starter hinter mir. Ein geiles Gefühl, das hat mich auch richtig auf dem Bike gepusht. Die ersten beiden guten Radfahrer hatten mich bereits in den ersten 5km der Radstrecke. Beim zweiten konnte ich dann dran bleiben, Mental dran bleiben. Es war trotzdem hart und der Puls konstant über 160. Erst nach 20km ist der Puls unter 160 gefallen. Die Strecke aus Ingolstadt raus hatten wir Rückenwind und fuhren um die 44 km/h. Zurück wurde es durch die 3 Anstiege und den Gegenwind etwas langsamer. Alles im allem habe ich für die 40km 1 Stunde und 1 Minute gebraucht.
Meine erste Ernährungsstrategie
Zum ersten mal hab ich mir eine Ernährungsstrategie zurecht gelegt. In meiner Aero Flasche waren 500ml Wasser, welche ich auf dem Rad trinken wollte. Dazu hatte ich noch 2 Gels (High 5 Himbeere, 33g). Das erste Gel habe ich bei knapp 25km genommen. Das zweite bei 35 Kilometern, kurz bevor es wieder nach Ingolstadt rein gegangen ist. Dazu immer wieder Wasser nach Gefühl und nach den Gels. Beim Laufen habe ich fast nichts getrunken und mir das Wasser was ich bei meiner Pace bekommen konnte eher über den Kopf geschüttet. Ein paar Tropfen sind aber auch im Mund gelandet.
Mit einer kleinen Gruppe von 4 Leuten bin ich dann wieder in Ingolstadt angekommen. Wechselzone 2 lief auch sehr gut. In den ersten Schuh bin ich etwas behäbig rein gekommen, dafür in den zweiten echt schnell. Als erster der Gruppe ging´s dann auf den Kiesweg um den Baggersee. Betrieb war schon wie um 12 am Stachus. Es war schon verdammt warm, so kurz vor 12 in der Mittagshitze. Positiv war, dass die Mitteldistanzler immer im Schatten gelaufen sind. Mit ein wenig Schlangenlinien konnte ich also Staufrei laufen. Einmal kurz rangeln müssen an einer Verpflegungsstation. Die knapp 2 Runden um den See mit einer Brücke über den Schwimmausstieg flog ich in etwas mehr als 35 Minuten ab. Pace: 3.42 laut meiner Garmin.
Zum Zeitpunkt als ich aus der Wechselzone gekommen bin, wusste ich nur: “Auf gehts Daniel (war anscheinend Hinter mir in der Wechselzone), du bist 9., weiter so”. Noch hatte die Hitze mein Hirn nur leicht in Beschlag genommen: 8. Platz. Stark. Dafür, dass ich in die Top 20 wollte, kann man so machen. Jetzt gabs nur eine Möglichkeit: Schnell weiter, weil nur die Top 20 waren schon aus meinem Kopf raus. Top 10 halten und schön durchlaufen. Beine waren schnell da, Zucker im Blut, Stirnband auf und Sonnenbrille rum. Wissentlich habe ich noch 3 Leute überholen können, einer davon der starke Radfahrer von Kilometer 5. Mehr Überblick über das ganze Rennen hatte ich dann nicht mehr.
Im Ziel dann erstmal schön auf den Boden gelegt und durchgeatmet. Keine Ahnung welchen Platz ich dort hatte. Außerdem können ja auch schnelle Damen und Herren in Startgruppe 2 und 3 sein. Kaiserschmarrn´als Afterrace-Verpflegung reingehauen, ein Weizen und das ein oder andere Iso. Kurz zum Duschen und dann die weiteren Athleten angefeuert.
Der lange Nachmittag
Später am Nachmittag war die (etwas langwierige) Siegerehrung direkt am Start. Man hatte überhaupt kein Netz, so dass ich bis ich zuhause war, nicht wusste welchen Platz ich gesamt gemacht hatte. Meine Ak hatte ich gewonnen, da ich als Sieger auf die Bühne gerufen wurde. Zuhause dann die Ernüchterung: Keine Ergebnisse verfügbar. Sheet. Aber nach einigen Minuten des Wartens, Zitterns, Leidens, der Anspannung dann endlich die Ergebnisliste.
Ja. 1 Minute hätte mir zu einem der coolsten Pokale der Triathlonszene gefehlt (Ingolstädter Löwe aus Glas). 4. Platz auf der Olympischen Distanz mit 1h58m48s. Unglaubliches Ergebnis, super Zeiten. Die Trainingsstunden der letzten Monate zahlen sich super aus. Der Erfolg aus dem Training sind die letzten Ergebnisse: 43,2km Wings for Life Run, 4. Platz Firmenlauf Augsburg, 4. Platz Ingolstadt Triathlon.
So kann es weiter gehen. So kann Roth kommen. So fühle ich mich super, mega, bombastisch gut.
Bis Roth (Stand Heute: T-39 Tage)
Liebe Grüße
Tom