Die Motivation steigt. Anders als Gedacht.
Mein letzter Post war eine Schaulaufen der Supporter für 2022 an meiner Seite. Jetzt geht es auch wieder los mit Training. Das ich jetzt von verschiedenen Marken, Personen und Radläden unterstützt werde, mache ich mir persönlich einen anderen Druck.
Letzte Saison war für mich. Ich war auf meine Ziele, meine Zeit, mein Ergebnis vor allem in Estland fokussiert. Diese Saison stehen Marken hinter mir mit Erwartungen. Genauso du als Leser*in des Blogs hast nach dem Ironman Estland, nach Walchsee und meinen PBs letztes Jahr bestimmte Vorstellungen an mich.
Das gibt eine andere Art der Motivation. Zeitziele kann ich Schritt für Schritt, Training für Training angehen und selbst zusammen mit meinem Trainer steuern. Er gibt mir Vorgaben für Einheiten, ich suche mir Rennen im Kalender aus. Wir besprechen Pläne und daraus bauen sich meine Erwartungen auf.
Diese Saison aber gibt es noch weitere Erwartungen: Erwartungen an Ergebnisse. Zum Beispiel pflege ich auf der Website von Cube eine Liste mit Rennen und Ergebnissen. Ich habe keine „Leistungs“-Verpflichtung, aber ich selbst, durch den Support, bin nochmal mehr motiviert.
Letzte Saison gab es Tage an denen ich „keinen Bock“ hatte oder ich selbst nicht an die 100% gehen konnte. Es gab Tage an denen ich mal einen Schritt zurück gemacht habe. Aber ich merke seit den Vertragsunterzeichnungen, dass ich in einem Training auch daran denke, dass ich nicht nur mir „rechenschaft“ schuldig bin. Sondern auch allen die auf meine Ergebnisse schauen werden. Das führt dazu, dass ich bei 3×5 Minuten auf der Rolle, dass ich nochmal tiefer gehe. Zumindest rede ich mir das derzeit ein.
Dieser Post ist also über Motivation, extrinsisch und intrinsisch.
Bin ich meinem Motto noch treu?
Ich selbst bin sehr gespannt, wie ich in diese Saison reinstarten werde. Ich starte als gleicher „professioneller“ Amateuer, wie ich auch diesen Blog aufgebaut habe. Ich habe keine Pro Lizenz für 2022 gelöst. Mein Fokus ist das Training, das Material, die Daten, die Erholung so professionell wie möglich zu machen. Jetzt habe ich beim Radmaterial Pro Support, beim Training bin ich mit meinem Coach auf einem Profi-Niveau unterwegs, die Erholung ist wohl das, was am weitesten Weg ist. Auch wenn ich mir einen Oura Ring gekauft habe, hilft mir das noch nicht, dass ich länger und „besser“ schlafe.
Ich persönlich freue mich sehr, dass ich von Start meines Blogs mit damals run2aux über das Triathlon-Szene Forum und meiner Website, nun hier angekommen bin. Blog Website, Instagram, 3 Youtube Videos. Genauso motiviert geht es für mich auch in die Saison 2022 los. Da gab es auch sogar einen guten Einstieg, welcher auch in das Thema motivation hinein spielt:
Motivation durch das Team
In Kempten gab es mit dem „endless local Running Team“ ein lokales Highlight. Im gleichen Format, wie bei meiner Halbmarathon PB, konnten wir über fast zwei Wochen einen 10er laufen. Eigentlich wollte ich mit dem Team zusammen in einer Gruppe mit dem Ziel sub 33 starten. Leider war ich selbst zu spät am Illerstadion und konnte den Jungs nur noch beim Start auf die erste Runde zuschauen.
Also bin ich erst in der zweiten Runde eingestiegen, habe aber schnell gemerkt, dass heute keine 32ger Zeit drin ist. Ich hatte auf 200m schon eine Lücker reisen lassen. Also war meine Motivation so gut, wie es an dem Tag eben ging, durchzukommen. Ich habe zwar Meter um Meter verloren, aber hatte eine Startnummer um und war im Rennen. Also Kopf auf mich umschalten, die erste Runde noch mit Abstand hinterher laufen. Die zweite Runde wurde dagegen schon viel härter. Das war ein klassisches 5km TimeTrial. Out and Back 2.5km mit einem fiesen Hügel in der Mitte.
Also der erste Einstieg war mental schon eine Herausforderung, da es wirklich ein Solo Effort gewesen ist. Aber allein der Gedanke daran, dass ich 2 Jahre vorher noch mit 35 Minuten auf 10k gefightet habe, war ich motiviert zu zeigen, dass ich um Silvester besser geworden bin.
Am Ende hatte ich zwischen beiden Runden einen Unterschied von einer Sekunde.
Mit 33.31 in der Ergebnisliste und noch zwei Startern aus dem Team in 31.40 und 32.40 haben wir die Teamwertung gewonnen. Für mich persönlich waren die Zeiten nochmal ein kleiner Arschtritt an Motivation. Denn die beiden Läufe waren am 31.12 vormittags und ich hatte als Jahresabschluss noch einen 5000m Test auf der Bahn.
Motivation aus der Ferne
Wie schon kurz geschrieben: Am 31.12 hatte ich also einen Test auf der Bahn auf dem Programm. Ich wusste, dass die Jungs aus dem Team auch an diesem Tag den Silvesterlauf noch laufen wollten. Also habe ich hin und wieder die Ergebnisliste aktualisiert. Als dann die beiden Splits mit deutlichem Abstand zu mir gekommen sind, hatte ich nochmal etwas andere Motivation. War es Neid? War es Frust, über meinen eigenen 10er im Vergleich? Vielleicht war beides mit dabei. Es war definitiv Respekt vor den Leistungen und ein weiterer extrinsischer Motivationsfaktor für mich. Vor allem wollte ich dann zeigen, dass ich mich auch verbessert habe. Das meine 5000m schneller geworden sind.
Etwas blau-äugig bin ich also in Augsburg auf die Bahn. Habe meine Freundin gebeten, dass sie mir die Splits alle 400m durchgiebt. Ich habe mir im Pacerechner die 400m Splits rausgelassen für eine bessere Zeit. 1.15 Runden sollten es werden. Wie so oft bin ich zu schnell los. 400m in 1.11. Aber es hat sich mega gut angefühlt. Danach hat sich die Pace für die folgenden Runden auf 1.14 eingependelt. Leider ist die Garmin auf der Bahn immer etwas früher als die Striche. Aber die Splits hatte ich wenigstens trotzdem. Im Kopf war ich richtig heiß darauf auch das Finish unter 15.42 zu erreichen. Denn das war meine PB aus 2020.
Die Runden 8-11 waren dann schon bei 1.15 und fast vor 1.16. Da kam dann der Arschtritt aus Kempten in der früh wieder in meinen Kopf und ich hab nochmal die Zähne zusammen gebissen. Am Ende standen 15.31 (Strava) und ich mit einem mega Abschluss für 2021 auf der Bahn. Das gab auch direkt einen Motivationsschub für mich, dass es auch als Longo schnell geht.
Ein kurzer Ausblick auf 2022
Und nach diesem Boost der Motivation, den externen Faktoren durch Supporter und auch meinem eigenen Anspruch besser zu werden, habe ich 2022 schon gut geplant. Zunächst ging es wieder, nach einem HIIT Ausflug im November/Dezember, nach Fuerte gehen. Kommende Woche geht die Vorbereitung auf den Power-Mai los: Mitteldistanz Training für Riccione und Ingolstadt.
Auch habe ich Gedanklich noch zwei Blogs in Petto: Fuerte 2022 und Cube Aerium Take Over. Ich freue mich jetzt auch wieder in die Saison zu starten.
Viele Grüße, Euch mindestens genau so viel Motivation, Tom