Was passiert hier eigentlich?
Diskussionen über Absagen gibt es gerade zu allem. Vor allem auch zu den Rennen die uns als Triathleten und Sportler beschäftigen. Finden Rennen statt? Wenn ja, was, wo und unter welchen Umständen wird es Rennen in 2021 geben?
Die Fragen geistern auch meinem Coach, meiner Familie, sicher den Entscheidern der Zwift Academy und auch mir im Geist herum.
Ich bin für mich zu dem Ergebnis gekommen, dass ich mich am 7.8 in Estland fit an die Startlinie stellen werden. Ich richte mein Training, meine Motivation und das darum auf dieses Datum aus. Das habe ich auch so in meinem Trailer für die Academy 2021 kommuniziert. Schaut euch dazu gerne den Clip im vorherigen Beitrag an.
Ich hoffe sehr, dass Zwift und Ironman einen Weg finden, dass die Rennen und sicheren und vor allem gesunden Bedingungen stattfinden können.
Ansonsten passiert derzeit bei mir in Bezug auf Entwicklungen, Material und Theoretische Überlegungen eher wenig. Der Trainingsplan und das Ziel stehen und darauf arbeite ich hin.
01 in twentyone
Mit der Zwift Academy war ich Anfang des Jahres fertig. Der erste große Block 2021 ging auf das Laufen. Ziel vom Coach und mir war, dass zu testen und die Grenzen auszuloten, welche letztes Jahr dem Eversting, den wenigen Rennen und den 400km an den Gardasee etwas zum Opfer gefallen sind:
70km Laufwochen und wie gut ich davon mehrere hinter einander vertrage. Long Story short: Die vier Wochen im Januar sind super gelaufen und der letzte Log Run waren 36km mit einem sehr soliden 4:36 AVG pro Kilometer. Es war der erste längere Lauf alleine und ich habe nach 1.5 Stunden mal Musik auf die Ohren gepackt. Normal laufe ich ohne Musik, aber bei diesem Run alleine durch den Samstag morgen hat etwas Tech gut getan.
So gut, dass es mich am Ende in ein richtiges High gepushed hat. Ich hab es etwas laufen lassen und in die letzten KM eine Steigerung von 4:20 auf 3:48 eingebaut. Mit zwei Gels und Wasser und 5 gesteigerten KM vor dem Auslaufen bin ich super zufrieden.
Die Einheit findet ihr bei mir auf Strava. Klickt dafür einfach auf das Bild:
Aus viel mach wenig: Bakerzyste
Danach ging es in die Ruhewoche und in einen – am Ende der Ruhewoche leider – sehr entspannten Februar. Zum Vergleich: Im Januar hatte ich 54 Trainingsstuden inkl. allem (Stabi, Dehnen, Rudern sind da auch mit drin). Davon waren 24 Stunden Laufen mit etwas mehr als 300 Laufkilometern. Im Februar hatte ich ganze 24 Stunden an Training bisher (heute kommen noch 1.5 Stunden hinzu).
Woran lag das: Ruhewochen sind für den Körper da sich zu regenerieren und wieder frische Energie für den nächsten Block zu sammeln. Das stand auch nach den 36 Kilometern für mich an. Eine lockere Woche mit mehreren Ruhetagen und danach sollte nochmal ein Laufblock kommen.
Bis zum ersten Lauf im zweiten Laufblock bin ich gekommen. 10 Kilometer Intervalle auf der Straße: 500m Tempo-1000m Moderateres Tempo. Ein Set, welches ich im Januar jede Woche einmal auf dem Plan hatte. Die Einheit ging sehr gut durch und ich hatte sehr gute Beine. Ein 150ger Puls bei 3:58 ist auch bei mir nicht jeden Tag der Fall.
Die Stimmung kippte dann aber recht schnell und der Weg nach Estland wurde zum ersten Mal etwas holprig: Nach gutem Dehnen und Duschen nach dem Training habe ich ein leichtes Ziehen im Knie gemerkt. Über den Abend hinweg wurde das ziehen Schlimmer und das Knie nahm alle 15 Minuten gut zu. Fast wie ein Hefeteig war nach 2 Stunden das Knie dick.
Warum? Überlastung: Möglich. Falscher, da zu weicher Laufschuh: Eventuell. Die KA-Radeinheit nicht sauber ausgedehnt: Kommt noch hinzu. In Summe war es sicher eine Menge an Faktoren die mein Knie haben dick werden lassen.
Pech: Schönes Wetter und Ski-Touren bringen Schmerzen
Nachdem ich ein paar Tage im Allgäu verbringen konnte, habe ich das Knie auch nur für die notwendige Zeit in Quark eingeschmiert. Denn es war einfach zu geniales Winterwetter, um nicht eine Ski-Tour zu machen. Na gut, waren zwei Skitouren. Und zwar zwei Touren zu früh. Denn das 5 Tage Pause, dann zwei Touren sind zu wenig. 7 Tage nachdem das Knie zum ersten mal dick geworden ist kam Runde 2. Diesmal aber so, dass ich das Knie nicht mehr knicken konnte. Ich hatte Schmerzen, sobald ich etwas anwinkeln wollte.
Damit war der zweite Laufblock vorbei. Physio, Ärzte und MRT sagen: Bakerzyste hat ihren Schabernack mit meiner Kniekele und der Kniescheibe getrieben. Ruhe, Kühlen und Eincremen für 1.5 Wochen mit moderaterster Bewegung.
Und so schnell wird aus einem geplanten perfekten Monat fürs Lauf ein Auf und Nieder der Gefühle. Aus 54 Stunden Januar wird ein 24 Stunden Februar. Von 300km auf 50 Kilometern. Holen sie sich jetzt zu weiche Laufschuhe und eine Überlastung.
In Summe also sehr genialer Januar und sehr bescheidener Februat. Unser Ziel ab jetzt: Konstanz ins Training bringen und die Überlastung für dieses Jahr abhaken. Fokus 7.8 und der gesamte Plan bis dahin. Nicht, ob ich das Segment auf der Runde bekomme oder 2 Kilometer mehr Laufe oder 10 Watt mehr FTP nächste Woche habe.
Estland, 160 Tage. „Focus is on“.
Und wenn es mal zwickt: Nehmt raus, ich spreche aus Erfahrung. Gerne den Tag mehr Pause machen. Ich habe auch mal wieder Lehrgeld bzw. -Zeit bezahlt.
Soweit ein kleines Update von mir. Ich würde mich freuen, wenn ihr mal kurz die Daumen für das Academy Team drückt
Viele Grüße
Tom