Ein Wochenendausflug mit etwas Sport
Wo könnte man seinen ersten Triathlon machen? Das war die Frage, wie es zu einem mega Wochenende in Wien gekommen ist. Freunde von mir hatten noch 2019 die Startplätze in Wien gebucht und sich das Rennen für die erste Olympische, sogar den ersten Triathlon ausgesucht.
Durch etwas Hören-Sagen, ein wenig dieses Ronas und steigender Wahrscheinlichkeit, dass sonst nicht mehr so viel passiert im Rennkalender, habe ich mich auch für den Vienna Triathlon angemeldet.
Aber ein Rennen reicht doch nicht
Eine Sache muss ich zur Anmeldung aber noch sagen: Da gab es so eine schicke Möglichkeit von Olympisch am Morgen und Sprint am Nachmittag. Und da es bereits so wenige Rennen in diesem Jahr sind habe ich mich für das „King & Queen von Vienna“ Rennen angemeldet.
Somit standen für mich erstmal an einem Tag zwei Rennen an. 3 Wochen vor dem Rennen wurde es dann auf Samstag Sprint und Sonntag Olympisch geändert, damit Verbands-Corna-Schutz-Maßnahmen eingehalten werden können. Kleine Herausforderung hier ist dann das Fahrradticket bei der ÖBB, am Schalter der Deutschen Bahn, ohne das Zugticket stornieren zu können, auf einen anderen Tag zu buchen. Genauso kompliziert wie dieser Satz ist auch das ganze bei der Bahn gewesen.
Am Ende hat aber alles geklappt. Ich konnte pünktlich am Freitag in meinen Zug steigen und sogar 2 Stationen weit bis zum Münchner Hauptbahnhof fahren. Denn da war auch schon wieder Schluss. 1 von 4.5 Stunden geschafft. Danach musste ich erstmal auf die Entschärfung einer Fliegerbombe warten. Das ganze ergab dann einen Zug 2 Stunden später, aber von München und auch direkt bis Wien. Soweit wieder alles in Ordnung. Regeneration vor den Rennen hatte ich damit definitiv schlechtere als die Deutsche Fußballnationalmanschaft die Stuttgart – Basel (Zug ca. 3h) geflogen ist.
Jetzt aber mal zum Sportlichen Teil
Am Freitag bin ich eine kleine Runde durch Wien gefahren. Ziel war die Rennstrecke auf der Donauinsel. Denn Verfahren wollte ich mich am Samstag definitiv nicht und die Zeit für einen Streckencheck hatte ich Samstag früh nicht mehr. Außerdem habe ich ein Warm-Up Ritual am Tag vor meinen Rennen. Das ist immer gleich, egal welches Rennen es ist: 4×90 Sekunden Race Pace auf dem Rad und 4×60 Sekunden Race Pace gelaufen. Dieses Wochenende viel das Laufen weg, dafür war das Radfahren etwas länger und auf Lauf-Legenden Strecke.
Der Sprint-Samstag
Am Samstag ging es also los mit Racen. Race 2 diese Saison. Die zweite Sprintdistanz. Aber diesmal wirklich mit 750m Schwimmen. Und dann ging es los. Einzelstarts im Abstand von 10 Sekunden. Die Schwimmzeiten wurden vorher abgefragt und ich durfte als 5ter ins Wasser. Vor mir als nur 4 Personen die schnellere Zeiten angegeben hatten.
Da ich meine letzte Einheit vor dem Race im 25m Becken gemacht habe und die Zeiten so viel schneller als im 50ger waren, war ich zuversichtlich was den Swim angeht. Und schneller als erwartet war ich schon vorne. Nach knapp 1/3 hatte ich den ersten Starter überholt. An der Wendeboje kam mir eine Gruppe von 3 Leuten entgegen. Der dritte ist wohl aufgeschwommen und hat die anderen beiden eingepackt und mitgenommen. Ich hinterher. Am Ende hatte ich die zweit beste Schwimmzeit des Tages und war echt verdammt zufrieden damit, was ich ins Wasser gebracht hatte.
Der Puls ist da
Aus dem Wasser heraus ging es erstmal über einen Treppenkorridor auf die Insel zur Wechselzone. Groß verschnaufen und Luft holen war also heute nicht drin. Aber egal. Es ging ja gegen die Uhr und damit gegen mich selbst. 2 Stufen auf einmal und dabei den Neo zur Hüfte zu ziehen ist gar nicht so einfach. Vor allem, wenn das letzte mal mit dem Neo racen doch schon 1 Jahr her ist.
Am Ende hatte ich mit den höchsten Puls des Tages als ich an der Wechselzone angekommen war. Die Dreiergruppe lief gerade aus der Wechselzone raus als ich an meinem Rad war. Schnell den Neo aus und rein in die Radsachen. Also Startnummernband und Helm und auf die Jagd nach denen vor mir. (Für die Sprintdistanz habe ich den Flaschenhalter hinter meinem Sattel abgemacht. Jedes Gramm und jeder Mini-Aerovorteil wird ausgenutzt.)
Die Strecke war wirklich schön. Erst am Sonntag war ich dann so mit der Strecke vertraut, dass ich nur noch an einer Stelle bremsen musste. Aber da hatte ich auch bereits 5 Runden auf den 9.3km gedreht. Ich konnte direkt Gas geben und hatte nach 3 Kilometern die ersten beiden aufgeholt. Bis zum Wendepunkt nach knapp 4 Kilometern war ich ganz vorne. Also physisch zumindest, weil hinter mir immer noch jemand eine schnellere Zeit liefern konnte. Da bist du mal im Rennen auf dem Rad vorne und drückst weiter, weil die Zeit heute dein Gegner ist und nicht die anderen Starter.
Mir persönlich macht das auch super viel Spaß. Gegen die Uhr, das Powermeter, den Wind und die brennenden Beine bei 350 Watt zu kämpfen. Es war richtig cool. Runde zwei verlief einsam, aber schnell. Am Ende hatte ich 44kmh auf 18.6km und bin sogar schneller unterwegs gewesen als auf der Regatta in München.
Tom: Lauf-Version-Alpha
Und auch das Laufen sah nach einer schnellen und vielversprechenden Strecke aus. Bis auf ein kleines Wald-Trail-Stück und einen kurzen Stich an der Donau sah es nach Tempo aus. Eine Laufrunde, viel Teer, etwas Kies und kaum Kurven. Zum ersten mal konnte ich den Alphafly auch im Rennen nutzen. Ich hatte zwar Angst gehabt, dass zu viel Kies und Wald auf der Strecke sein könnten, aber das hat sich beim Einlaufen vor dem Rennen schnell als unbegründete Angst herausgestellt.
Der Wechsel lief perfekt. Etwas schwer kommt man in den Alphafly hinein, aber am Ende verliert man zu einem anderen Schuh keine Sekunden. Üben würde ich das Einsteigen in den Alpha aber trotzdem ein paar mal.
Den ersten Kilometer bin ich super schnell angelaufen, um direkt zu sehen was geht. Danach habe ich versucht mich bei einer „angenehmen“ Pace einzupendeln. Komplett auf die 5k wollte ich mich nicht mehr abschießen – Sonntag Olympisch nicht vergessen – aber trotzdem wollte ich sehen was geht. 16.49 auf ziemlich genaue 5km waren dann schon eine Ansage, welche sowohl mein Coach als auch ich so nicht ganz erwartet hatte.
Meine KM Splits waren 3.14 / 3.18 / 3.21 (Waldstück) / 3.24 (Gegenwind & Wendepunkt) / 3.22 (kurzer Stich mit paar HM).
Fortsetzung folgt
Ich merke beim schreiben, dass Tag 1 bereits sehr viel Text hat. Bilder dafür noch wenige, da ich erst noch auf den Fotoservice warte. Diese kommen denn aber in den nächsten Tagen sicher auch dazu.
Nachdem ich zum Sprint jetzt schon so viel geschrieben habe, werde ich die Olympische Distanz auf einen zweiten Blogpost legen. Ich hoffe, dass ihr euch auf den zweiten Blog freut und dann auch wieder hier vorbei schaut.
Bis dahin genieße ich, genießt ihr, genießen wir die Offseason. Sportliche Grüße Tom
Ps. Spezielle Triathlon Szene Forum Grüße an trithos, hat mich sehr gefreut, dass du mich angesprochen hast.