Nachdem wir Gadget verrückten Triathleten demnächst im Neo die Hallenbäder in Beschlag nehmen werden, habe ich mir einmal gedacht, was muss aus dem Schwimmrucksack raus, damit der Neo da reinpasst. Also starte ich mal eine kleine Suchaktion der über die Jahre gesammelten Gadgets und Schwimm-Verbesserungs-Tools. Der Blog ist Einblick und Rückblick auf die ersten 10 Jahre Schwimmen und was am meisten gebracht hat.
Historisch gesehen habe ich während meiner Abi-Jahre erst „richtig“ schwimmen gelernt. Davor war ich im See sicher plantschen und bin im Becken hin und her gekommen. Richtiges Schwimmen habe ich dann erst vom Sportlehrer am Freitagnachmittag gezeigt bekommen. Also für einen absoluten Laien richtig. Mittlerweile würde ich selbst hier sagen: Viel Potential. Sehr viel.
Mein erster Schwimmtrainer im Triathlon war in meiner zweiten Saison. Eine kleine Gruppe an verrückten immer Montagabend nach 8 Uhr unter sehr guter Aufsicht. Das Mantra für mich und welches ich bisher immer mit mir trage: „Schön schnell schwimmen“. Denn Hudeln bringt nix außer einen hohen Puls. Wenn das also dein Ziel ist: Hudel was geht. Wenn du schnell schwimmen willst, so der Langstrecken-Coach am Beckenrand: Schwimm sauber und schön, dann schwimmst du schnell.
Mit den Jahren haben sich dann zu den Trainingseinheiten viele Gadgets angesammelt. Heute bekommt ihr meine Sicht auf die Dinge. Eine Sicht weit weg vom Open-Water-Profi, aber gut genug, um vorne aus dem Wasser herauszukommen. Ich versuche das ganze von Kopf bis Fuß zu strukturieren in diesem Blog. Start mit Badekappe und Schwimmbrille und am Ende stehen die Flossen.
Am Kopf
Eine gute und neue Schwimmbrille wirkt absolut wunder. Ich hasse nichts mehr als einen Tropfen Wasser nach 25m in der Brille oder lose Bändel die sich über die Dauer der Einheit lockern. Ich bin bei Speedo Brillen gelandet und schwimme seit 4 Jahren das gleiche Modell oder dessen Nachfolger. Sie passen mir gut, sehen für Schwimmbrillen gut aus und ich bin sehr zufrieden. Auch den ein oder anderen Schlag hat die Brille schon ausgehalten.
Badekappen: Hier halte ich es kurz, weil wir doch alle 400 Stück irgendwo im Keller liegen haben. Sobald ich mehr als 400 habe gebe ich einem lokalen Verein den Teil ab, welcher mir nicht so gut taugt. Ich habe gerne eine etwas dickere Badekappe. Da ich meine Ohrläppchen auch darunter verstecke, darf sie gern etwas größer sein. Bisher habe ich dann doch immer eine oder zwei Kappen gefunden, welche den Job gut gemacht haben. Im Training schwimme ich manchmal auch gern ohne Kappe. Ist einfach ein anderer Genuss.
Zum Thema Brille und Kappe: Ich bevorzuge die Bänder über der Kappe. Macht der Gewohnheit für mich. Nur bei ganz kurzen Rennen mit Startsprung mach ich die Brille unter die Kappe. Sicherheit.
Neu gab es dieses Jahr einen Schnorchel. Hierzu kann ich bisher nur sagen, dass ich noch keine 200m damit sauber schwimmen kann. Das Luftholen und vor allem das Ausatmen sind ein „struggel“. Meine ersten 50m Schnorchel endeten mit absolut voller Nase. Zum Glück habe ich mir vor einigen Jahren eine Nasenklammer für 2 Euro irgendwo geholt. Die Erfüllt absolut den Job beim Schnorcheln. Ansonsten schwimme ich immer ohne Nasenklammer.
Die Hände
Vom Kopf zu den Händen. Paddels und Paddels und Handschuhe. Im Grunde also viel, was das Schwimmen am Ende des Tages schneller machen soll. Zuerst einmal die Handschuhe: Nachdem 2021 die Bäder geschlossen waren und ich Sturkopf im März trotzdem bereits ins Wasser wollte, habe ich mir Neopren Handschuhe gekauft. Am Anfang war es ungewohnt, aber sobald die Handschuhe voll mit Wasser waren, ging es gut vorwärts. Zwar nicht mit gewohntem Feingefühl, aber Hauptsache etwas im Wasser. Auch des Paddels sind ja nicht gerade das Tool, um groß Feingefühl im Wasser zu entwickeln. Zumindest meistens. Ich habe zwei paar „normale“ Paddels in zwei Größen. Einmal in Kleidergröße Large um Druck auf den Zug zu bringen und einmal in Small um etwas an der Technik und der Hand im Wasser zu üben. Die großen Bretter hole ich meistens für bis zu 400m heraus, um hier einen langen, aber langsamen druckvollen Zug zu machen. Die kleinen Paddels hatte ich am Anfang oft hergenommen, da sie mein erster Paddel Kauf waren. Mittlerweile nutze ich sie eher seltener.
Zusätzlich dazu habe ich wohl den Fehlkauf bisher bei meinen Schwimm-Tools: Reverse Paddels. Von der Idee sicher gar nicht so blöd, da sie das Anstellen verbessern sollen. Aber so wirklich zurecht komme ich bisher damit nicht. Ich denke, dass ich solide anstelle, aber trotzdem merke ich absolut keinen Vorteil durch diese Reverse Paddels. Entsprechend liegen Sie mehr als ungenutztes Spielzeug in der Ecke als am Beckenrand. Vielleicht sollte ich ihnen diesen Winter nochmal eine Chance einräumen. Wenn ich aber wirklich in den Schwimmverein gehen sollte, dann sehe ich eher einen Verkauf dieser als einen Verbleib. Angebote für die Reverse Paddels werden also ab jetzt angenommen.
Panties
Bei meiner Schwimmbekleidung bin ich relativ flexibel, aber auf zwei Badehosen hängen geblieben. Ich besitze seit der Schulzeit, als ich einmal meine Badehose vergessen hatte und spontan auf dem Weg zum Schwimmen im Sportladen war, eine Arena Badehose. Eine lange Trunk. Die finde ich super. Noch dazu habe ich in der Funky Trunks Hype Zeit vor einigen Jahren mir eine kurze Badehose für besser Bräunung im Freibad gekauft.
Außerdem besitze ich noch zwei Ersatzbadehose: Eine vom Triathlon Team aus Deagu aus meiner Zeit im Auslandssemester. Diese kommt immer dann zum Einsatz, wenn die anderen in der Wäsche oder unauffindbar sind. Eigentlich wäre die Hose mittlerweile eher etwas für einen Bilderrahmen, wie ein Fußballtrikot beim berühmten Sportorthopäden. Die zweite Badehose ist mir einmal als Ersatz zugeflogen. Sie liegt ganz unten im Schrank und führt ein sehr langweiliges Dasein. Noch langweiliger als die Reverse Paddels, welche wenigstens ins Bad mitdürfen.
Als letztes habe ich mir auf Grund der Knieentzündung eine Neopren Short gekauft. Fühlt sich genau so an, wie sie sich anhört. Ich muss dann viel weniger Beine machen, was für meine Arm-Bein Koordination absolut nicht förderlich war, aber dann doch mit sehr müden Beinen noch etwas sauberes Schwimmtraining zulässt. Die Hose macht schneller, gibt Auftrieb, und macht Spaß. Also fast alles was ein Neo auch kann. Zwar wird es damit nicht viel wärmer, aber doch viel schneller im Becken. Ich schätze gute 2-3 Sekunden pro 100m auf der 50m Bahn waren es dieses Jahr. Nur durch die Auftriebsshort.
Sonstiges zwischen den Beinen
Neben den Hosen landet bei mir immer wieder der/die Pull Buoy zwischen den Beinen. Mittlerweile habe ich hier auch zwei: Einmal vom Start meiner Karriere, als ich das bei anderen Triathleten am Beckenrand gesehen habe und mir öfters vom Trainer einen ausleihen durfte. Zum anderen ein Kick-Board Pull Buoy Impulskauf: Damit ich auch mal besser Beine schwimmen kann. Also ein Mix aus Brett und PB. Mit beiden bin ich sehr zufrieden. Mit dem Pull Buoy für seine Funktion und mit dem super Mix Brett zum Beine schwimmen. So richtig taugt mir das große Teil zwischen den Beinen einfach nicht… Moving on
Füße
Ganz unten, im Trockenen würde ich sagen, am Boden angekommen: Die Füße. Hier gibt es eigentlich gar nicht mehr so viel. Ich habe ein paar Flossen von Decathlon irgendwo mal mitgenommen. Die nutze ich öfters, wenn ich lange Sets schwimme, hinten heraus um nochmal sauber auf die Technik bei doch hohem Tempo zu achten. Aber auch eigentlich nur dafür und für die ein oder andere Rekom Einheit, wenn es wirklich locker sein darf. Mittlerweile habe ich aber auch die ein oder andere Technik Übung über „Effortless Swimming (meiner Meinung nach guter, englisch Sprachiger Youtube Kanal)“ gefunden, bei denen die Flossen auch sehr hilfreich sind.
Zusätzlich dazu habe ich eine Fuß-Fessel, damit ich immer auf dem Boden bleibe. Zumindest hat sie definitiv einen Anker-Effekt, welcher mich Richtung Boden zieht. Da ich selbst mit der Fußfessel noch einen leichten Beinschlag hinbekomme, überkreuze ich das Band. So bewegt sich dann fast gar nichts mehr und ich darf vorne leiden und versuchen die Wasserlage zumindest 15m richtig zu halten. Das klappt meistens auch, weil trotz Fußfessel kann ich mich ein paar Meter mit Speed abstoßen.
Habe ich nun etwas vergessen, was ich in meinem Schwimmrucksack immer dabeihabe? Ich glaube nicht. Aber da es eh ein dynamischen rein und raus ist, kann bestimmt demnächst mal was dazu kommen oder rausfallen (z.B. die Reverse Paddels).
Alles eingepackt
Wenn euch diese Art Blogs gefallen: Ich hab auch noch viel Werkzeug im Keller, welches sich über die vergangenen Jahre angesammelt hat. Vom Discounter-Radständer bis zum super special Shimano Dura Ace Pedal Schlüssel. Alles hat eine Geschichte und die von meiner „Swim Gear“ ist hiermit vorerst einmal erzählt.
Danke fürs Lesen und viel Spaß beim schmunzeln, wenn ihr eure Gadgets mal wieder in den Rucksack packt. ~Tom
Ps. Was mir beim Fotos machen noch aufgefallen ist: Ich habe noch so einen Trockenbeutel. Wie halt die echten Schwimm-Pros auch. Einfach nur damit es cool aussieht. So wirklich einen Nutzen hat der auch nicht, weil ich meine Sachen nach dem Training abtrockne.