Draußen ist es schön

In den vergangenen Wochen habe ich schon wieder einige Einheiten auf dem Rad im freien gemacht. Das Wetter lädt ja von Tag zu Tag mehr dazu ein und zwingt mich auch bald dazu Sonnencreme aufzutragen. Den ersten Sonnenbrand in 2020 habe ich vergangenen Montag nach 4 Stunden Sonne bereits gehabt.

Nachdem ich am Anfang auf dem Rennrad unterwegs war, habe ich jetzt das Zeitrad wieder auf die Strasse gebracht. Die ersten langen Einheiten sind schon durch. Aber auch einen FTP Test habe ich heute auf dem TT gemacht. Das und ein wenig mehr kommt hier im Blogbeitrag. Viel Spaß.

Das Trainings Triathlon Zeitrad Setup

Ende der vergangenen Saison habe ich mir einen -7 Grad Vorbau gekauft. Weil tiefer kann man immer gehen. Entsprechend habe ich als alter Do It Yourself Bike Fitter den Vorbau montiert. Die Position habe ich auf der Rolle in Ordnung halten können. Da waren aber auch keine Einheiten über 1.5 Stunden mit dabei.

Jetzt und draußen sieht die Sache schon etwas anders aus. -7 Grad sind schon verdammt tief. Und auch meinem Rücken und Nacken gefällt die Position so noch nicht ganz. Die ersten Maßnahmen waren ein 5mm Spacer vorne, die Pads wieder etwas weiter auseinander und den Sattel weiter hinter. Jetzt geht es schon besser und auch 4 Stunden sind machbar. Machbar aber noch nicht perfekt. Da geht sicher noch etwas in Sachen Komfort.

Als weitere Maßnahme habe ich mir zum ersten mal einen neuen Sattel gekauft. Derzeit ist das gute Stück – TT Sattel mit kurzer Nase – auf dem Weg zu mir. Bisher habe ich sowohl auf dem Rennrad als auch dem Zeitfahrrad den Sattel gelassen, welcher beim Kauf dabei gewesen ist. So viele Gedanken an das Thema hatte ich noch nicht verschwendet.

In Summe sieht das Bike mit dem ich meine Triathlon-Trainings-Kilometer mache so aus:

TT 2020 Training Setup

Timetrial Tuning

Damals. Vor einigen Wochen. Als es noch erlaubt gewesen war. Damals hatte ich noch die Chance ein weiteres nettes Gadget in der weiten Toolwelt zu testen. Also zumindest so halb zu testen. Ich habe meinen Wahoo mit dem Garmin Varia eines Freundes verbinden dürfen und damit einmal die Funktionalität getestet. Und ich muss sagen, dass ich super begeistert bin und mir jetzt auch einen Varia gekauft habe.

Aber zu welchem Zweck? Ganz einfach: Auf dem Zeitfahrrad bin ich froh, wenn ich in der Aeroposition die Strasse vor mir sehe. Zusätzlich ist es bei schnellem Tempo für mich zumindest schwerer herannahende Autos zu hören und weitere bringe ich es manchmal nur so halb fertig regelmäßig hinter mich zu blicken. Wie gesagt: Auf dem Zeitfahrrad. Auf dem Rennrad ist das ein anderes Thema.

Entsprechend gönne ich mir nun den Luxus, dass mir ankommende Autos auf meinem Wahoo als Punkte an der linken Seite angezeigt werden. Dadurch will ich mich persönlich im Strassenverkehr sicherer fühlen und in gegebenen Situationen auf den Verkehr vorbereitet sein. Was ich aber auch schon bei der einen Ausfahrt mit dem Rennrad gemerkt habe: Ich verlasse mich sehr schnell auf die Technologie und verringere meine menschlichen Reflexe. Ich schaue weniger nach hinten. Deshalb werde ich den Varia vorerst nur auf dem Zeitfahrrad nutzen, da ich sonst meine Umsicht verlieren. Etwas überdramatisiert gesagt.

Von der Technik zum Menschen

Das Material ist bereit für eine schöne Saison alleine. Und was gibt es da besseres als die Trainingsbereiche für die Ausfahrten erstmal festzulegen. Mein letzter FTP Test ist sicher schon 5 Monate her und die Werte damals waren in Ordnung mit circa 305 Watt Schwelle. Heute hat mich mein Coach in der Vorbereitung auf ein Langdistanzwochenende im August (ob in Tallinn oder zuhause steht noch aus – mehr dazu an anderer Stelle bald) die 5 Minuten All Out, 10 Minuten Pause und 20 Min Max draußen fahren lassen.

Das Ergebnis sind die Trainingswerte für draußen. Denn wer draußen trainiert, der braucht auch draußen Trainingsbereiche. Entsprechend die Wattmaschine (aka Leistungsmesser) kalibriert und das Protokoll abgeballert. Die 5 Minuten waren schon verdammt hart, aber dafür habe ich endlich einen lang ersehnten KOM bekommen bei dem mir vor ein paar Tagen noch ein paar Sekunden gefehlt hatten.

Die 20 Minuten waren dafür schon mehr eine Qual. Mein persönliches Ziel war den besten Wert aus dem letzten Jahr mit circa 338 Watt Schwelle zu überbieten. Also mussten knapp 360 Watt auf die 20 Minuten her. Gesagt, getan. 360 Watt Average, 361 Watt NP. Insgeheim hätte ich mich natürlich über 370 Watt sehr gefreut. Aber Wunder sollte ich basierend auf den letzten Trainingseinheiten nicht erwarten. Viel V02max oder FTP Boost ist da nicht dabei gewesen. Also bin ich für den Tag heute und die Strecke super zufrieden und darauf kann eine gute 180km Form aufgebaut werden.

Wie immer könnt ihr die Einheit auf Strava sehen, wenn ihr mir dort folgt. Da ein paar KOMs dabei sind ist die Einheit auch auf Public gesetzt. Und damit verabschiede ich mich in ein schönes Wochenende mit hoffentlich dem ersten Sprung in den See um die Ecke.

Bis bald, euer Tom

Tom Hohenadl